Dziękuję - Kożuchów

Der Schwepnitzer Weihnachts- und Kulturverein hatte einen 1,20 m langen Weihnachtsstollen im Gepäck, welchen wir auf dem Jahrmarkt präsentierten und anschließend kleine Stückchen kostenlos verteilten. Der Stollen, als typisches sächsisches Weihnachtsgebäck, ist in Polen nicht bekannt. Der Jahrmarkt war ein Präsentationsmarkt mit kleinen Ständen, wo Einheimische ihre Produkte und Kunstwerke anboten.

Mit etwas Verspätung kamen wir mit unserem Bus an und gleich ging es zum Marktplatz von Kożuchów. Unser Bäckermeister Dieter Franz wurde auf die Bühne gebeten und hat den Besuchern kurz die Geschichte des Stollens nahegebracht. Wir hatten kleine Handzettel in Deutsch und Polnisch mit diesen Angaben und auch zu den Zutaten vorbereitet.
Genauso schnell wie bei unserem Weihnachtsmarkt in Schwepnitz waren die Kostproben beliebt und begehrt. Den Händlern auf dem Markt boten wir auch Kostproben an und schon nach einer halben Stunde war alles verzehrt.

Etwas später ging es auf die Straußenfarm, die vor der Stadt liegt. Die Führung durch die Farm mit 600 Emus und Straußen war sehr interessant. Zum Schluss tauften wir ein frisch geschlüpftes Kücken auf „Schwepka“. Auf einem Straußenei wurde das historische Ereignis vermerkt. Dieses Straußenei befindet sich jetzt in Schwepnitz und erinnert uns immer an dieses beeindruckende Erlebnis. Bis zur Geschlechtsreife der Tiere vergehen drei Jahre. Von den Tieren kann alles verwertet werden, das Fleisch, die Federn und die Eier. Sie sind genügsam, fressen Grünfutter und Körner. Alle Altersgruppen konnten wir bestaunen. Die männlichen Tiere werden von den Eiern ferngehalten, weil sie in der freien Natur für den Nachwuchs zuständig sind. Das Ausbrüten übernimmt hier die Brutmaschine.
Zurück in Kożuchów wartete für die Kameraden der FFW ein besonderer Wettbewerb. Zwei Teams haben versucht in kurzer Zeit mit der Schrotsäge einen großen Stamm durchzusägen und wenn das geschafft war, sollte der Nächste mit dem Beil einen Baumstamm fällen.
Das war ein Spaß, weil von den verwendeten Sägen nicht alle in gleicher Qualität waren, aber es hatten ja mehrere Teams die Möglichkeit anzutreten und unsere Kameraden schnitten dabei recht gut ab.

Auf dem Marktplatz gab es bis in die Nachtstunden auf der Freilichtbühne ein buntes Programm für jedes Alter, von Folklore bis Blues und Rock.

Zum Abendessen hatte der Bürgermeister in den Schlosshof eingeladen, dazu Vertreter aus dem Stadtrat und andere bedeutende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.
Spät erreichten alle ihr Nachtquartier. Zum Glück konnten wir ausschlafen, denn am nächsten Tag zum Erntedankfest trafen wir uns zur Mittagsmesse in der katholischen Kirche. Dort wurden die Erntekronen präsentiert und gesegnet. Anschließend wurden diese in einer Prozession auf den Marktplatz getragen. Die Brotgaben wurden ebenfalls mitgenommen und dort gesegnet und anschließend haben sich die Besucher Stücken aus dem Brot gebrochen.

Das Erntedankfest ist ein großes Ereignis und deshalb sprach nicht nur der Bürgermeister sondern auch der Landrat. Auch unsere Bürgermeisterin hatte sich mit einem Grußwort in Polnisch an die Besucher gewandt. Als Dankeschön und als Ausdruck der Freundschaft gab es vom Schwepnitzer Weihnachts- und Kulturverein noch kleinere Stollen.
Die Erntekronen wurden von einer Kommission bewertet und die schönste gekürt. Unsere Bürgermeisterin wertete in der Kommission fleißig mit. Es ist eine große Ehre und Freude dort zu gewinnen. Bis zum Abschiedsessen hatten wir Freizeit und Gelegenheit die Menschen kennen zu lernen, das Kulturprogramm auf der Bühne zu verfolgen oder sich den deutschen Friedhof anzusehen. Neben den polnischen Künstlern trat auch aus Falkenberg eine Tanzgruppe auf. Das High light war die ukrainische Gesangstruppe. Es war für uns erfreulich zu beobachten, wie gut die Besucher mitgesungen haben und was noch schöner war, dass es viele junge Mädchen in den Ensembles gab, mit wunderbaren Stimmen.

Zum Abschluss unseres Besuches gab es einen Empfang im Schlosssaal. Das kalte Büfett war mit polnischen Köstlichkeiten hergerichtet worden. Der Bürgermeister Herr Ogrodnik und auch unsere Bürgermeisterin Frau Röthig betonten in ihren kurzen Toastansprachen, dass unsere Partnerschaft wachsen muss, wir müssen sie pflegen und mit Leben erfüllen.
Beide Bürgermeister werden im Dezember 2012 in einem persönlichen Treffen in Schwepnitz die Vorhaben für das kommende Jahr gemeinsam planen. So verblieb man und auf ging es gut gelaunt in Richtung Heimat.

 

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