Geschichte des Schwepnitzer Chores

Auf vielseitigen Wunsch - so steht es im Gründungsprotokoll - hatte der Lehrer E. Schüchner aus Cosel am 5. November im den Gasthof des Herrn Richard Krüger eine Versammlung einberufen, um einen unabhängigen Männergesangverein zu gründen.
Schon am 10. November wurde die erste Übungsstunde abgehalten.
Der Verein hatte in der Folgezeit um die 30 aktive und 50 bis 60 passive Mitglieder.

Aus der Chronik ist ersichtlich, daß im Jahre 1907 zum Festprogramm anläßlich der Weihe der Sängerfahne des Männergesangvereins Schwepnitz drei Schwepnitzer Chöre aufgetreten sind.
Der Militärgesangverein, der Turngesangverein und eben dieser Männergesangverein.

Nach dem 1. Weltkrieg taucht der Name „Militärgesangverein" nicht mehr auf. Die Aktivitäten des Männergesangvereins sind bis 1940 nachweisbar, dann stellt auch er seine Probenarbeit ein.

Erst 1950 wird die Tradition des Chorsingens wieder aufgenommen.
Dabei haben sich die Sangesfreunde Kurt Lösche, Rudi Pofand, Martin Kretschmer, Benno Krause und andere verdient gemacht.

Doch bald merkte man, daß das Stimmenpotential für einen vollen und runden Männerchorklang nicht ausreichte. So gründete man mit Hilfe einer Frauensingegruppe noch Ende 1950 einen gemischten Chor.
Daß diese Singegemeinschaft schnell Fuß faßte und aktiv das kulturelle Leben m Schwepnitz mitbestimmen konnte, verdankt der Chor der zielstrebigen Leitung des damaligen Chorleiters, Herrn Jakob, und des Vorsitzenden, Herrn Lösche.

Auch später unter der Leitung von Herrn Thomas war ein reges Konzert- und Vereinsieben zu verzeichnen.
In gemeinsamen Konzerten mit dem Volkschor Cosel, den Ruhlander Sängern und dem Kulturorchester aus Senftenberg wurden in den sechziger Jahren unter der Leitung des Schwepnitzer Musiklehrers Georg Grieger große Konzerterlebnisse geschaffen, und das nicht nur hier in Schwepnitz.

Trotz all dieser Erfolge mußte man einen Schwund der Mitgliederzahl registrieren.

So schloß man sich 1967 mit dem Volkschor Cosel zu der Chorgemeinschaft Schwepnitz/Cosel zusammen.

Diese Vereinigung hat sich bewährt. Obwohl für jeden Sänger mehr Zeitaufwand und längere Anfahrtswege zu den Proben, also erschwerte Bedingungen entstanden, hält diese Singegemeinschaft nun schon 25 Jahre. Ja, sie hat sich in den letzten Jahren noch durch Sänger aus anderen Dorfern erweitert, so daß wir mit Recht sagen können, die Chorgemeinschaft e.V. ist zu einem kulturellen Zentrum in der Region Schwepnitz geworden.
In ihr singen Männer und Frauen aus den Orten Schwepnitz, Cosel, Zeisholz, Grüngräbchen, Hermsdorf, Gottschdorf und Bulleritz.

Die künstlerische Ausstrahlung verbesserte sich, das Vereinsklima einer Solidargemeinschaft brachte die Mitglieder auch persönlich näher.

Die Wende brachte für den Chor neue Probleme, vor allem finanzieller Art.

Im Frühsommer 1990 feierte die Chorgemeinschaft das 40jahrige Jubiläum seiner beiden Teilchöre.
Eingeladen war zu diesem Fest der Frauenchor „Enterpe" aus Harburg/ Hamburg, zu dem der Chorleiter schon vorher Verbindungen geknüpft hatte. Dank großzügiger Unterstützung durch die Behörden und vor allem auch dank des äußerst fruchtbaren und geglückten Besuches des Harburger Chores wurde dieses Jubiläum für alle zu einem unvergeßlichen Erlebnis.

1991 erwiderten unsere Sänger den Besuch in Hamburg. Wer hatte noch vor wenigen Jahren gedacht, daß eine lokale Singgemeinschaft einmal solche räumlichen Dimensionen erleben wurde. So haben sich auch bisher private Freundschaften zwischen den Mitgliedern beider Chore angebahnt.

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