Geschichte des Sportes

Der Sport in Schwepnitz hat eine weit über 100jährige Tradition.

Am 13 Mai 1877 wurde auf Initiative des damaligen Inspektors der Glashütte, Emil Lochmann, ein bürgerlicher Turnverein in Schwepnitz gegründet, dessen erster Vorsitzender Gustav Sommer war.
Der Verein hatte nach 15 Jahren des Bestehens 130 Mitglieder, nach 50 Jahren waren es 230, und das bei 1390 Einwohnern.

1885 legte sich der Verein eine Vereinsfahne zu und nannte sich „Schwepnitzer Turnverein".

Der Gasthof war über Jahrzehnte die Turnstätte des Vereins, im Sommer der Turnplatz neben dem Gasthof und im Winter der Saal.
1891 wurde der Turnergesangverein als Unterabteilung gegründet.
Die Entwicklung einer Arbeitersportbewegung begann nachweislich 1907 mit der Gründung des Arbeiterradfahrerbundes „Solidarität".

1909 wurde der obligatorische Schulsport in Schwepnitz eingeführt und der bürgerliche Verein übernahm die Durchführung der Übungsstunden bis 1915.

Am 01.11.1911 wurde der Fußballklub „Victoria" als Unterabteilung des bürgerlichen Turnvereins gegründet.

Die Sozialdemokraten im Ort gründeten 1921 einen eigenen Turnverein „Frisch auf" und entzogen dem bürgerlichen eine erhebliche Anzahl von Mitgliedern.

Parallel dazu erfolgte am 13.09.1921 die Gründung der Damenabteilung, 1923 bildete sich eine Faustballmannschaft, beides Unterabteilungen des bürgerlichen Turnvereins, und 1925 wurde das Kinderturnen eingeführt.

1933 wurde dann der Arbeitersport verboten Die Geräte und das andere Inventar wurden beschlagnahmt.

Am 07.07.1945 wurden bei einer Mitgliederbestandsaufnahme nur noch 10 Jugendliche und 12 Erwachsene gezählt.

Trotz großer Probleme kam der Sport wieder in Gang.
Zuerst wurden die Fußballer aktiv.
Der Rasensportplatz an der Gustav-Sommer-Straße wurde wieder instand gesetzt, aber bald stellte sich heraus, dass dieser den Anforderungen nicht mehr genügte.
Deshalb beschloss man den Bau einer neuen Sportstätte.
Nach mehrjährigen Bauarbeiten fand im August 1957 hier anlässlich der Einweihung das Kreissportfest statt.
In dieser Zeit waren die Fußballer und die Kegler wohl die aktivsten Sportler im Ort. Es gab bei den Fußballern die 1. und 2. Männermannschaft, die Jugend- und die Kindermannschaft.

Erst am 30.03.1971 wurden auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Erich Raack die Turn- und Gymnastikstunden für die Frauen wieder aufgenommen.
Geturnt wurde im Saal der HO-Gaststätte, Übungsleiterinnen waren Frau Renate Schellnock und Frau Brigitte Bühler.

Auch das Kinderturnen unter Leitung von Frau Renate Neßler begann wieder. Beide Sektionen gehörten zur BSG „Chemie Schwepnitz" und auch heute noch sind sie neben den Fußballern die Aktivsten.

Mit der Inbetriebnahme der Turnhalle im Januar 1978 verbesserten sich die Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung.
Inzwischen wird die Halle von den Abteilungen Volkssport-Volleyball, Fußball, Turnen und Gymnastik, Tischtennis, Judo und Shotokan-Dojo (Karate) genutzt.
Auch kreisoffene Wettkämpfe wurden in der Turnhalle Schwepnitz ausgeschrieben.

In den 70er Jahren entstand eine breite Volkssportbewegung, die im alljährlichen Betriebssportfest ihren Höhepunkt fand.

Die sportliche Betätigung der Kinder wurde in die Verantwortung der Schule delegiert, es gab z B. die Arbeitsgemeinschaft Leichtathletik, Wandern, Hortsport und Geräteturnen.

Eine Sektion, von der viele gar nicht wissen, dass sie existierte, soll noch erwähnt werden. Über Jahrzehnte trafen sich die Kegler, um nicht nur eine „ruhige Kugel" zu schieben. Die Frauenmannschaft war in den 50er Jahren besonders erfolgreich.

 

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